Vor heimischem Publikum setzte sich der KSC ASAHI Spremberg in einer hochklassigen Begegnung mit 6:4 gegen die Judoka vom SV Berlin 2000 durch. Damit bleiben die Spremberger mit einem Punkt Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz der 2. Judo Bundesliga. Die Entscheidung fällt am letzten Kampftag.

Über mangelnde Spannung brauchen sich Trainer und Publikum bei ASAHI-Heimkämpfen nicht beklagen. Wegen einer Autopanne verspäteten sich fünf Spremberger Sportler. Trainer Meyer schwitzte beim Blick auf die Uhr. Doch wenige Sekunden vor Ablauf der Wiegefrist, fuhr das Auto pünktlich auf den Parkplatz der Sporthalle Haidemühl vor. Somit konnte der letzte Heimkampftag planmäßig starten.

So aufregend wie die Anreise, so spannende wurde auch die Begegnung zwischen den Lausitzern und dem Hauptstadtclub. Der erste Durchgang ging überraschend deutlich mit 4:1 nach Spremberg. Besonders Kevin Schröder (73 kg) bot einen klasse Kampf. Beide Athleten schenkten sich nichts und drängten mit schönen Wurfaktionen zum Sieg. Am Ende konnte sich Kevin mit einer spektakulären Aushebetechnik entscheidend durchsetzen.

Kevin Schröder - Lausitzer Punktlieferant

Kevin Schröder - Lausitzer Punktlieferant

Bei herrlichen Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen fieberten die rund 400 Zuschauer dem zweiten Durchgang entgegen. Australien-Heimkehrer Felix Kliemann zeigte sich in alter Form und siegte gegen den erfahrenen Max Bunk. Nach einem Unentschieden durch Michael Rex feierte der erst 17-Jährige Nick Hatsch seine Premiere für ASAHI. Der Gymnasiast kämpfte engagiert, musst sich am Ende aber seinem vier Jahre älteren Gegner geschlagen geben. „Nick trainiert immer extrem fleißig und hat sich seinen Einsatz mehr als verdient“, lobte Trainer Meyer den Einsatz seines Schützlings. ASAHI musste anschließend noch drei weitere Niederlagen einstecken. Somit kamen die Berliner noch einmal auf 4:5 heran. Den Siegpunkt für die Lausitzer sicherte Routinier Hannes Vetter. Vier Sekunden vor Schluss schmetterte der 24-Jährige seinen Gegner mit einem perfekten Tai-Otoshi auf die Matte. „Ich wusste, dass er kurz vor Schluss noch einmal angreifen wird, da habe ich einfach seinen Schwung ausgenutzt und im richtigen Moment eingedreht“, erklärte der sichtlich erschöpfter Vetter den Wurf des Tages. In seinem letzten Kampf für ASAHI steuerte Mannschaftskapitän Oliver Lecher noch ein weiteres Unentschieden zum Endergebnis von 6:4 bei. „Ich hätte heute gern gewonnen, aber das Unentschieden geht absolut in Ordnung. Aus beruflichen Gründen kann ich kaum noch trainieren. Daher ist es an der Zeit, meine Bundesliga-Karriere zu beenden“.

ASAHI steht mit dem Heimsieg gegen Berlin wieder an der Tabellenspitze der 2. Judo-Bundesliga. Mit einem Punkt Vorsprung vor den Verfolgern Holle und Babelsberg bringt erst der letzte Saisonkampf die Entscheidung. Mit einem Sieg beim Tabellenletzten Braunschweiger JC, können sich die Spremberger erstmalig in ihrer Geschichte den Titel sichern.

 

Artikel in der Lausitzer Rundschau (26.09.2011)