Schmerzen in den Gelenken, einen Ziehen im Rücken und übersäuerte Muskeln gehörten genauso wie Knopfschmerzen und Augenringe zu den körperlichen Defiziten am Tag nach der fünften Meisterschaft in Folge. Die Spremberger Spitzbuben feierten am vergangenen Freitag ausgelassen bis in den Samstag hinein ihre hart erkämpfte Titelverteidigung. Nach den Absagen von drei Stammkräften schien diese schon mehr als auf der Kippe stehe, zumal mit dem Kolkwitzer SV und der WSG „Am Fließ“ die beiden Tabellennachbarn auf dem Spielprogramm standen.
Gegner Nummer eins waren die erfahrenden Männer der WSG. Eine Mannschaft die in den letzten Jahren immer wieder versuchte den Spitzbuben die Meisterschaft streitig zu machen. In vielen Vergleichen zeigten sie den anderen Teams der Liga, dass die Spremberger nicht unschlagbar sind. In dieser Saison fehlte jedoch noch ein solcher Sieg. Aber diesmal trafen sie auf hochkonzentrierte und motivierte Spitzbuben. Vor allem die sonst so gewohnten Schwächen in der Annahme und Feldabwehr wurden auf ein Minimum reduziert. Folglich konnten kleine Nachlässigkeiten im Angriff souverän ausgeglichen werden, so dass sich mit der Spielkontrolle auch ein klarer 2:0 Erfolg (25:20, 25:21) einstellte.
Mit diesem Sieg wurde das letzte Match der Saison gegen den Tabellenzweiten aus Kolkwitz zum sprichwörtlichen Finale. Denn aufgrund der offenen Nachholspiele der Kolkwitzer konnten die Spitzbuben nur mit einem Sieg aus eigener Kraft erneut Meister werden. Mit diesem Hintergrund musste der Coach natürlich nicht tief in die Motivationskiste greifen und auch taktisch waren aufgrund der dünnen Personaldecke kaum Veränderungen nötig und möglich. Im Gegensatz zum ersten Spiel kam Urgestein Frank Richter zum Einsatz, welcher als Mittelblocker vor allem die starken Angreifer des Kolkwitzer SV in Schach halten sollte. Aber nicht nur er, sondern der gesamte Kader wuchs förmlich über sich hinaus. Die schon im ersten Spiel stabile Feldabwehr wurde abermals verbesserte und die Fehlerquote fast auf null gesenkt. Besonders stark zeigte sich Thomas Steffin. Der etatmäßige Diagonalspieler glänzte auf der ungewohnten Position des Außenangreifers und erwies sich als Punktegarant an diesem Tag. In zwei intensiven und technisch glanzvollen Sätzen konnten sich die Spitzbuben am Ende mit 27:25 und 25:22 verdient durchsetzen.
Eine ereignisreiche Saison, welche mit dem tragischen Verlust zum Jahresbeginn den Spitzbuben noch lange in trauriger Erinnerung bleiben wird, fand somit wenigstens sportlich ein glückliches Ende für die erfolgsverwöhnten Spremberger. Wie immer bedanken sich die Spitzbuben bei allen Anhängern und Sponsoren, insbesondere bei der Klausch – Gebäudetechnik sowie der MAMMUT Spiel & Geschenk Vertriebs GmbH, ohne die eine solche Leistung nicht möglich gewesen wäre.
Für die Spitzbuben im Einsatz: F. Richter, M. Szymanski, L. Szymanski (Anpeitscher), C. Scharoba, B. Schröter, H. Bubner (Coach), M. Branzko, P. Branzko (Anpeitscher), T. Steffin, F. Dräger (Anpeitscher), M. Dräger und A. Hertel (v.l.n.r.)